Auf dieser Website finden Sie die Probandeninformation über Ziel, Studienablauf, Untersuchungsmethoden und deren Risiken, Ein- und Ausschlusskriterien, Nutzen, Aufwandsentschädigung, Teilnahmeversicherung und das Studienteam des Forschungsvorhabens:
„Ernährungsabhängige Effekte gegensätzlicher pharmakologischer Dopamin-Manipulationen auf neurokognitive Maße von Lernen und Arbeitsgedächtnis“
1. ZIEL DIESER STUDIE
Neueste wissenschaftliche Untersuchungen legen nahe, dass Adipositas den natürlichen Haushalt des Hirnbotenstoffes Dopamin beeinflusst. Unter Adipositas, auch Fettleibigkeit genannt, versteht man eine Ernährungs- und Stoffwechselerkrankung, welche mit starkem Übergewicht einhergeht. Dopamin spielt für viele Lern- und Gedächtnisprozesse eine wichtige Rolle. Dies legt die Vermutung nahe, dass eben jene Prozesse bei übergewichtigen Menschen anders funktionieren könnten als bei normalgewichtigen Menschen. Zum Beispiel könnten sie maßgeblich zur Entstehung und Aufrechterhaltung von Adipositas beitragen. Darüber hinaus bestimmen aber auch unsere Gene, wie viel des Hirnbotenstoffes Dopamin im Gehirn verfügbar ist und wie dessen Signal weitergeleitet wird. Da Adipositas im Vergleich zu Normalgewicht mit einem erhöhten Gesundheitsrisiko verbunden ist, liegt es in unserem Interesse, die Entstehung von Übergewicht und Adipositas zu verstehen.
Die vorliegende Studie dient der Untersuchung des Zusammenhangs von ernährungsbedingten Veränderungen in der Dopaminübertragung des Gehirns und damit einhergehenden veränderten kognitiven Prozessen sowie Lern- und Entscheidungsprozessen. Konkret wollen wir in dieser Studie testen, ob sich eine erhöhte Zufuhr von Fett und Zucker durch alltägliche Ernährung auf dopaminabhängige kognitive Prozesse auswirkt und wie sich eine kurzfristige Senkung oder Erhöhung des Hirnbotenstoffes Dopamin (bedingt durch die Arzneimitteleinnahme von Amisulprid) auf die kognitiven Prozesse auswirkt.
2. STUDIENABLAUF
In diesem Abschnitt fassen wir den Ablauf der Studie kurz für Sie zusammen und erwähnen die Messungen, die wir durchführen werden. In Abschnitt 4 werden diese Messungen genauer erklärt.
Die Studienteilnahme beinhaltet 4 Termine an 4 unterschiedlichen Tagen:
- Tag 1: Screening-Tag: Voruntersuchung (ca. 3–4 Stunden) am Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften (MPI-CBS), Stephanstr. 1A, 04103 Leipzig
- Tag 2–4: 3 Testtage (jeweils ca. 5:30 Stunden) mit einem Abstand von ±7 Tagen, die sich in der Dosierung des einzunehmenden Arzneimittels unterscheiden, in der Tagesklinik, Liebigstr. 16, 04103 Leipzig

Abbildung 1. (A) Überblick Studienteilnahme. (B) Ablauf Tag 1, Screening. (C) Ablauf Testtag 2–4.
Am Screening-Tag (Tag 1 am MPI-CBS, Stephanstr. 1A, 04103 Leipzig, Abbildung 1B) findet die Voruntersuchung statt. Sie dient der Sicherstellung, dass keine unerwarteten Gründe gegen Ihre Teilnahme an unserer Studie bestehen und alle Einschlusskriterien erfüllt sind (siehe Abschnitt 4). Sie werden gemeinsam mit anderen Teilnehmenden von uns über alle Details zur Studie aufgeklärt und anschließend gebeten, die beiliegende Einwilligungserklärung zu unterschreiben, sofern Sie teilnehmen möchten. Im Anschluss wird ein persönliches medizinisches Gespräch mit einem unserer Studienärzte sowie die Untersuchung Ihres Herzkreislaufsystems mit Hilfe eines Elektrokardiogramms (EKGs) und einer Blutdruckmessung stattfinden. Dann erfolgt eine Blutabnahme (29.1 mL) und die Erfassung von Gewicht, Körpergröße, Taillen- und Hüftumfang. Falls keine Gründe gegen die Einnahme des Arzneimittels vorliegen, werden Sie noch einige Fragebögen ausfüllen. Zudem werden Sie gebeten, einen sprachfreien IQ-Test auszufüllen und ein kurzes Verhaltensexperiment über Ihre Essenspräferenzen durchzuführen. Auch können Sie das erste Mal die Verhaltensexperimente, welche an den Testtagen durchgeführt werden, üben. Erfüllen Sie alle Einschluss- und keines der Ausschlusskriterien, vereinbaren wir die nächsten Termine.
Die 3 Testtage (Tag 2–4 in der Tagesklinik, Liebigstr. 16, 04103 Leipzig, Abbildung 1C) werden jeweils ungefähr 5:30 Stunden dauern. Jeder dieser drei Testtage beginnt mit einem „Check-in“, bestehend aus der Messung Ihrer Herzfrequenz und ihres Blutdrucks, um sicherzustellen, dass es unbedenklich ist, das Arzneimittel (Amisulprid) zur Steigerung oder Senkung Ihres Dopaminspiegels zu verabreichen. Sie werden außerdem gebeten, Ihre Stimmung auf einer digitalen Skala zu bewerten. Zusätzlich wird eine weitere Blutprobe entnommen (11.7 mL), um die Menge von sogenannten Dopaminvorstufen sowie die Ausgangswerte von Prolaktin und Amisulprid (als Kontrollparameter) zu bestimmen. Letzteres wird an 2 weiteren Zeitpunkten nach jeder Einnahme des Arzneimittels gemessen (jeweils nach 45 und 150 Minuten, jeweils 11.7 mL), um die Aufnahme des Arzneimittels zu bestätigen. Die Einnahme des Arzneimittels erfolgt ca. 30 Minuten nach Ankunft am Institut.
Als nächstes erfassen wir Ihre Blickstabilität, während wir die Hirnaktivität in Ruhe mittels Elektroenzephalogramm (EEG) und die Herzmuskelaktivität mittels Elektrokardiographie (EKG) messen. Im Anschluss an das EEG erfolgt eine Wartezeit von ca. 30 Minuten. Anschließend können Sie die Verhaltensexperimente, die Sie später im MRT-Scanner absolvieren, üben. Bevor Sie in den Scanner gehen, werden wir die dritte Blutabnahme machen und erneut Ihre Herzfrequenz, Ihren Blutdruck und Ihre Stimmung erfassen. Sie werden insgesamt 2 Verhaltensexperimente im Magnetresonanztomographen (MRT) durchführen, sowie ein kurzes Kontrollexperiment. Die Zeit im Tomographen wird für Sie ca. 90 Minuten betragen. Im Anschluss erhalten Sie einen kleinen Snack (Müsliriegel) zur Stärkung, bevor Sie mit dem letzten Teil des Versuchstages beginnen. Am Ende jedes Versuchstages (Tag 2–4) werden Sie an einigen neuropsychologischen Tests teilnehmen, um generelle kognitive Effekte des Arzneimittels auszuschließen. Der Tag endet mit einer letzten Messung von Herzfrequenz, Blutdruck und Stimmung. Falls keine Nebenwirkungen aufgetreten sind, können Sie das Institut verlassen. Sollten unerwarteterweise Nebenwirkungen im Verlauf des Testtages auftreten, wird immer ein Studienarzt auf Abruf verfügbar sein. Nach Beendigung des letzten Testtages werden Sie gebeten, einen Schrittzähler für insgesamt 7 Tage zu tragen und ein Ernährungstagebuch zu führen.
3. UNTERSUCHUNGSMETHODEN UND RISIKEN
Die Studie beinhaltet:
- eine pharmakologische Manipulation von Dopamin: Es wird ein Arzneimittel mit dem Wirkstoff Amisulprid („Gegenspieler“ von Dopamin) eingesetzt, um den Hirnbotenstoff Dopamin künstlich zu beeinflussen
- die genaue Bestimmung von Gewicht, Körpergröße, Taillen- und Hüftumfang
- eine Blutabnahme an Tag 1 (Screening) zur Bestimmung metabolischer Blutwerte und Hormone sowie einer Genotypisierung und epigenetischen Analyse (29.1 mL; siehe auch Abschnitt 3.5 und 3.6)
- drei Blutabnahmen pro Testtag 2–4 , für die Bestimmung von Prolaktin- und Amisulprid-Pegel (jeweils 11.7 mL; siehe auch Abschnitt 3.1)
- Erhebung von Essverhalten, Ernährungsstil und Persönlichkeitsmerkmalen mittels Fragebögen
- neuropsychologische Tests
- Verhaltensexperimente zur Messung kognitiver Fähigkeiten
- Messungen der funktionellen und strukturellen Magnetresonanztomographie (MRT)
- die Messung der Blickstabilität und Hirnaktivität in Ruhe mittels EEG und EKG
- Aufzeichnungen der körperlichen Aktivität und das Führen eines Ernährungstagebuchs
Mit der Messung von Gewicht, Körpergröße, Taillen- und Hüftumfang sowie der Verwendung von Fragebögen, psychologischen Tests und Verhaltensexperimenten sind keinerlei Risiken assoziiert.
3.1 Arzneimittel: Amisulprid
Amisulprid ist ein Dopamin D2-Rezeptor Antagonist (sog. „Gegenspieler“) und findet besonders in der Behandlung von Schizophrenie Anwendung. Eine einzelne niedrige Dosierung erhöht kurzfristig den Dopaminspiegel, wohingegen eine einzelne hohe Dosierung die Dopaminübertragung blockiert und somit eine kurzfristige Senkung des Dopaminspieges bewirkt wird. Sie werden im Verlauf der Testtage 2–4 beide Dosierungen sowie ein Placebo (wirkstofffreie Gabe) einnehmen. Die verschiedenen Dosierungen werden mit einem Abstand von ±7 Tagen (mindestens 4 und maximal 28 Tagen) eingenommen. Mit großer Wahrscheinlichkeit werden Sie keine Effekte durch die Einnahme einer Einzeldosis von Amisulprid spüren, da die Effekte bzw. Verhaltensunterschiede nur mit Hilfe äußerst sensitiver Testungen aufgedeckt werden können. Auch wenn keine Nebenwirkungen erwartet werden, kann es vorkommen, dass diese auftreten (siehe beigefügte Gebrauchsinformation). Diese Nebenwirkungen beziehen sich allerdings auf eine Langzeiteinnahme von Amisulprid. Für eventuelle Zwischenfälle wird immer ein Studienarzt auf Abruf verfügbar sein.
Das hoch (400mg) und niedrig (200mg) dosierte Amisulprid sowie das Placebo (kein Wirkstoff) sind in gelatinehaltige (Rind) Kapseln verpackt, welche mit Wasser eingenommen werden. An jedem der 3 Testtage erhalten Sie eine Kapsel. Dabei wissen weder Sie noch die Studienmitarbeiter, um welche Variante es sich handelt. Dieses Vorgehen nennt man doppelt-blind. Für Notfälle ist die Aufdeckung der tatsächlich verabreichten Inhalte möglich.
Nebenwirkungen sind bei Einzelgaben sehr unwahrscheinlich. Nichtsdestotrotz können diese auftreten. Die häufigsten Nebenwirkungen betreffen hauptsächlich die Motorik (z.B. Zittern, versteifte Muskeln oder Spasmen, verlangsamte Motorik, Gefühl von Ruhelosigkeit) oder vermehrten Speichelfluss. Alle möglichen Nebenwirkungen von Amisulprid sind in der Gebrauchsinformation zu finden.
Sollten Nebenwirkungen auftreten, werden diese dokumentiert und von einem Studienarzt beobachtet.
3.2 Neuropsychologische Tests
Neuropsychologische Testverfahren sind standardisierte Prüfverfahren für die kognitive Leistungsfähigkeit. In dieser Studie messen wir unter anderem Ihre Aufmerksamkeit und allgemeine Intelligenz.
3.3 Verhaltensexperimente
Mit computergestützten Verhaltensexperimenten können kognitive Fähigkeiten getestet werden. Diese kognitiven Fähigkeiten umfassen allgemeine Bereiche, wie z.B. das Arbeitsgedächtnis, Schnelligkeit und Konzentration, beschäftigen sich aber im Besonderen mit Lern- und Entscheidungsprozessen. In dieser Studie geht es besonders darum, wann Menschen zuvor getroffene Entscheidungen wiederholen oder wann sie flexibel lernen, ihr Verhalten zu verändern. Um dies in dieser Studie zu untersuchen, sehen Sie im Verhaltensexperiment zwei oder mehrere Entscheidungsoptionen auf einem Bildschirm, wählen eine durch einen Tastendruck aus und erhalten eine Rückmeldung zu Ihrer Auswahl. Daraus können Sie lernen, ob Sie Ihre Entscheidungen so fortsetzen oder verändern. Bei allen Aufgaben geht es für Sie darum, Geld zu gewinnen, welches Ihnen anteilig am Ende ausgezahlt wird.
3.4 Blutabnahme
Bei den meisten Menschen verursacht das Einstechen der Nadel in eine Vene zur Blutabnahme keine größeren Beschwerden. Eine Blutabnahme kann jedoch mit den folgenden Unannehmlichkeiten verbunden sein:
- die Abnahme von Blut kann schmerzhaft sein und kann in seltenen Fällen (0,1%) zu Blutergüssen oder lokalen Infektionen führen (0,1% entsprechen einer von 1000 Personen, die eine Blutabnahme vornehmen lassen)
- sehr selten (<0,01%) treten Nerven- oder Gefäßverletzungen auf (0,01% entsprechen einer von 10000 Personen, die eine Blutabnahme vornehmen lassen)
- während der Blutabnahme kann es in manchen Fällen zu Schwindel und Ohnmacht kommen
Um diese Risiken zu minimieren, wird die Blutabnahme nur durch ausgebildetes Personal durchgeführt. Insgesamt werden Ihnen im Rahmen dieser Studie 134.4 ml (29.1 mL am Screening-Tag und 35.1 mL an jedem Testtag) Blut abgenommen.
3.5 Bestimmung metabolischer Blutwerte und Hormone
Um einen Hinweis auf den Fett- und Zuckerstoffwechsel unserer Probanden zu erhalten, werden metabolische Blutwerte, wie glykiertes Hämoglobin, Cholesterin oder Trigylceride, sowie Hormone wie Insulin, Leptin oder Thyroid, bestimmt. Die Analyse dieser Werte erfolgt durch ein qualifiziertes Auftragslabor.
3.6 Genotypisierung und epigenetische Analysen
Die Blutabnahme am Screening-Tag dient unter anderem einer Genotypisierung, also einer Untersuchung einzelner, bestimmter Erbanlagen, sogenannter SNPs („single nucleotide polymorphisms“), ausgesprochen „Snips“. SNPs sind normal auftretende, geringfügige Variationen in der genetischen Erbmasse aller Menschen. Da sie einfach nachzuweisen sind (das Genom muss dafür nicht sequenziert werden), bauen viele medizinische Studien auf ihrer Analyse auf. Forschungsergebnisse der letzten Jahre haben mehreren SNPs eine wichtige Rolle bei der Entstehung bzw. Aufrechterhaltung von Adipositas zugesprochen. Im Rahmen dieser Studie werden SNPs für die folgenden Gene bestimmt: DRD2 (Taq1A und C957T) für Veränderungen des DRD2 Rezeptors, COMT (Abbau von Dopamin in der Synapse), DARPP-32 (verantwortlich für intrazelluläre Weiterleitung des Dopaminsignals), DAT (Transport von Dopamin aus dem synaptischen Spalt in die Nervenzelle) und FTO (assoziiert mit Adipositas und DRD2-abhängigem Lernen). Eine vollständige DNA-Analyse wird zu keinem Zeitpunkt erfolgen. Zudem werden epigenetische Analysen durchgeführt, bei denen untersucht wird, wie häufig ein Gen abgelesen wird und sein Produkt im Blut vorhanden ist.
Für die genetische Untersuchung werden die Proben an die Arbeitsgruppe von Prof. Peter Kovacs am IFB AdipositasErkrankungen, Medizinisches Forschungszentrum, Liebigstr. 21, 04103 Leipzig, geschickt und dort analysiert und gemeinsam ausgewertet. Im Anschluss an die Analysen werden diese im MPI-CBS, Stephanstraße 1a, 04103 Leipzig bis zum vollständigen Abschluss der Studie (jedoch nach Beendigung der Datenerhebung nicht länger als 10 Jahre) gelagert. Sie werden anschließend vernichtet.
3.7 Magnetresonanztomographie (MRT)
Vor der Teilnahme an einer MRT-Messung werden Sie in einer separaten Aufklärungsveranstaltung informiert und müssen Ihre Einwilligung zur generellen Teilnahme an MRT-Messungen erteilen. Der in dieser Studie geplante Ablauf einer Messung entspricht in Art und Umfang den dort beschriebenen Abläufen. Grundsätzlich ist die MRT ein sicheres Verfahren, bei dem nach heutigem Wissenstand, basierend auf jahrzehntelangen Erfahrungen mit der MRT-Technologie, keine Schädigungen zu erwarten sind.
3.8 Messung der Blickstabilität
Veränderungen in der Blickstabilität stehen in Zusammenhang mit Veränderungen der Menge des Hirnbotenstoffes Dopamin im Gehirn. Dopamin steht in engem Bezug zu den Verhaltensaufgaben in dieser Studie. Zur Messung der Blickstabilität werden wir ein Computerprogramm verwenden, welches mit gesundheitsunbedenklichem Infrarotlicht Ihre Augenbewegungen misst. Zusätzlich werden wir Ihre Augenpartie mit einer Kamera aufzeichnen, um so Ihre Blickstabilität überprüfen zu können. Diese Aufnahmen können aufgrund ihrer Art nicht anonymisiert werden und werden nur im Studienkontext verwendet und ausgewertet. Es bestehen keine Risiken für Ihre Gesundheit.
3.9 Elektroenzephalogramm (EEG) und Elektrokardiogramm (EKG)
Im EEG können die bei Hirnaktivität auftretenden elektrischen Spannungsschwankungen über Messelektroden am Kopf, die in einer Kappe montiert sind, gemessen werden. Auf die Messelektroden wird ein Kontaktgel appliziert, um eine gute Leitfähigkeit zu erzeugen. Die EEG-Untersuchung ist ungefährlich. Das EEG ist ein seit Jahrzehnten im klinischen und wissenschaftlichen Alltag gebräuchliches Standardverfahren. Von möglichen gesundheitlichen Risiken ist nicht auszugehen. Obwohl wir die EEG-Elektroden mit größtmöglicher Sorgfalt applizieren, kann es in seltenen Fällen zu Hautreizungen an den Elektrodenpositionen kommen, die aber in aller Regel schnell wieder abklingen.
Das EKG erlaubt die nicht-invasive Erfassung der Herzmuskelaktivität. Hierzu werden oberflächlich auf die Haut Elektroden angebracht. Die Messung der Herzaktivität erlaubt eine genauere Auswertung der EEG-Daten.
3.10 Aufzeichnen der Körperlichen Aktivität und Führen eines Ernährungstagebuchs
Wir werden Sie bitten, im Anschluss an Tag 4 für die Dauer von 7 Tagen einen Schrittzähler zu tragen und ein Ernährungstagebuch zu führen.
Der Schrittzähler wird ausschließlich die Anzahl der Schritte pro Tag erfassen und speichern. Dies dient dazu, eine tatsächliche Messung Ihrer täglichen körperlichen Aktivität zu erlangen. Der Schrittzähler sollte nicht nachts oder bei Tätigkeiten im Wasser (Duschen, Schwimmen) getragen werden. Im Zusammenhang mit dem Schrittzähler ergeben sich keine Einschränkungen im Alltag oder Risiken für Sie, auch werden keine Standortdaten mittels GPS erfasst oder über WLAN übertragen.
Das Ernährungstagebuch kann auf Papier oder digital ausgefüllt werden. Mindestens einmal täglich, bevorzugterweise nach jedem Essen, sollten Sie das Tagebuch ausfüllen. Machen Sie Ihre Einträge bitte so genau wie möglich, aber es ist nicht notwendig, jede Zutat einzeln zu wiegen.
4. EIN- UND AUSSCHLUSSKRITERIEN
An der geplanten Studie können gesunde weibliche, hormonell verhütende Probanden zwischen 18 und 42 Jahren, mit einem BMI zwischen 21 und 29,9 kg/m2 teilnehmen, sofern sie ihre schriftliche Einwilligung zur Teilnahme an der Studie gegeben haben. Weitere Einschlusskriterien sind Rechtshändigkeit und MRT-Tauglichkeit.
Nicht teilnehmen können Probanden mit folgenden Ausschlusskriterien:
- Vorgeschichte von Schädel- und Hirnverletzungen und/oder neurologischen Operationen
- Vorgeschichte einer psychiatrischen und/oder neurologischen Erkrankung
- (Vorgeschichte von) Drogenmissbrauch
- Regelmäßiges Rauchen innerhalb des letzten Jahres
- Übermäßiger Alkoholkonsum
- Einnahme psychotroper Medikamente und Antihistamine
- Schilddrüsenfehlfunktion
- Diabetes Mellitus Typ 1 oder 2
- Abweichung der Herzfrequenz und des Blutdrucks vom Normbereich
- Keine Einnahme der Antibabypille
- (mögliche) Schwangerschaft oder Stillen
- Besondere Ernährungsweise (z.B. vegan)
- Fehlendes Verständnis der Instruktionen
- Gleichzeitige Teilnahme an anderen Studien oder vorherige Teilnahme an einer dieser Studien: BEDOB, GREADT-3TEST oder WorkMem
- Kontraindikationen für Amisulprid (Gebrauchsinformation)
- Kontraindikationen für MRT-Untersuchungen
- Fehlende Einwilligung zur Mitteilung von eventuellen Zufallsfunden
5. NUTZEN DER STUDIE
Diese Studie dient der wissenschaftlichen Grundlagenforschung. Das heißt, dass Sie als Teilnehmerin keinen unmittelbaren Nutzen haben. Die Erkenntnisse, die aus dieser Studie gewonnen werden, sollen dazu beitragen, das Wissen auf dem Gebiet der Adipositas in signifikanter Weise zu erweitern.
6. AUFWANDSENTSCHÄDIGUNG
Für die Teilnahme an unserer Studie erhalten Sie eine Aufwandsentschädigung, von 10€ pro Stunde. Insgesamt erhalten Sie somit am Ende der Studienteilnahme ca. 203€ plus einen Bonus durch den Gewinn aus der Verhaltensaufgabe in Höhe von bis zu 12€.
Fahrtkosten können nicht erstattet werden. Die Aufwandsentschädigung bekommen Sie nach Beendigung der Studienteilnahme in Form einer Einmalzahlung auf Ihr Konto überwiesen. Dies kann einige Zeit dauern. Sollte eine Überweisung aus bestimmten Gründen nicht möglich sein, kann das Geld in Ausnahmefällen nach erfolgter Teilnahme auch am MPI-CBS in der Stephanstraße 1a ausgezahlt werden.
7. WIE SIND SIE WÄHREND IHRER TEILNAHME AN DIESER STUDIE VERSICHERT?
Es besteht ein Versicherungsschutz im Rahmen einer Studienversicherung des Max-Planck-Instituts für Kognitions- und Neurowissenschaften. Für die Studie besteht eine zusätzliche Wegeunfallversicherung, die Schäden auf dem Weg zum und vom Max-Planck-Institut abdeckt.
Falls Sie den Verdacht auf eine Beeinträchtigung durch die Studie haben, wenden Sie sich bitte unverzüglich an eine Ärztin/einen Arzt des MPI-CBS (Telefon: 0341/9940–2303). Wir werden daraufhin sofort Kontakt mit der Versicherungsgesellschaft aufnehmen, so dass Fragen unverzüglich geklärt werden können. Eine Gesundheitsschädigung, die als Folge der Studie eingetreten sein könnte, muss dem Versicherer unverzüglich schriftlich anzeigt werden. Im Schadensfall werden auch Ihre personenbezogenen, versicherungsrelevanten Daten an den Versicherer gemeldet.
8. WAS MÜSSEN SIE PRINZIPIELL ÜBER IHRE TEILNAHME WISSEN?
Die Teilnahme an dieser Studie ist freiwillig. Sie können jederzeit ohne Angabe von Gründen die Teilnahme beenden, ohne dass Ihnen dadurch Nachteile entstehen.
Mit der Teilnahme an dieser Studie stimmen Sie zu
- sich für die Dauer der Studie nur in Rücksprache mit dem Studienarzt der Studie einer anderen medizinischen Behandlung zu unterziehen (außer in Notfällen)
- jede Verschlechterung Ihres Gesundheitszustandes unverzüglich zu melden, damit der Studienarzt der Studie beurteilen kann, ob es sich um eine Gesundheitsschädigung handelt, die als Folge der Studienteilnahme eingetreten sein könnte
- im Schadensfall den Studienarzt zu ermächtigen, dem Versicherer auf Verlangen Auskunft zu erteilen
- für die Dauer der Studie an keiner anderen Studie teilzunehmen
9. STUDIENTEAM
Prof. Dr. Annette Horstmann (Studienleiterin)
Dr. Lieneke Janssen (Versuchsleiterin)
Suse Prejawa (Terminkoordination)
und das gesamte Studienteam
Sollten Sie noch Fragen haben, kontaktieren Sie uns unter: diet-dopamine@cbs.mpg.de